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September 2016

1. IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN gewinnt in Guanajuato und läuft in Berlin und Minneapolis-Saint Paul
2. DRY HOT SUMMERS in gewinnt in Kairo und im Oman und läuft auf diversen Festivals
3. Sci-Fi Trilogie von Larissa Sansour
4. HAUNTED in Toronto und demnächst mit deutschen UT
5. AND ON A DIFFERENT NOTE in Minneapolis-Saint Paul
6. NATION ESTATE in Beirut und Berlin
7. SOLOMON’S STONE in Buenos Aires und London
8. Veranstaltungen und Veröffentlichungen
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1. IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN gewinnt in Guanajuato und läuft in Minneapolis-Saint Paul

Larissa Sansour’s neuer Sci-fi IN THE FUTUTRE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN (Ko-Regie: Soren Lind) hat den Preis für den besten experimentellen Kurzfilm beim renommierten Expression en Corto Festival in Guanajuato in Mexiko gewonnen. Vom 9.9. bis 9.10. ist der Film täglich in der Ausstellung „Questioning the Chroma-Key Principle“ im Ballhaus Naunynstrasse in Berlin zu sehen, er läuft darüber hinaus auf dem Mizna Twin City Arab Film Festival in  Minneapolis-Saint Paul in den USA.

Inhalt
Eine Narrativ-Widerstandsgruppe vergräbt ausgeklügeltes Porzellan – das vermeintlich einer frei erfundenen Zivilisation gehört. Ihr Ziel ist, die Geschichte zu beeinflussen und die zukünftigen Ansprüche auf ihr verschwindendes Land geltend zu machen.
IN THE FUTURE THEY ATE FROM THE FINEST PORCELAIN bewegt sich auf der Schnittfläche von Science-Fiction, Archäologie und Politik. In einer Kombination aus Live Motion und CGI, untersucht der Film die Rolle des Mythos für Geschichte, Tatsache und nationale Identität.
Palästina/Dänemark/UK/Katar 2015, 29 min, cinescope, Arabisch mEU
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2. DRY HOT SUMMERS in gewinnt in Kairo und im Oman und läuft auf diversen Festivals

Sherif Elbendary’s DRY HOT SUMMERS gewann beim Nile Bride’s Forum in Kairo den Preis für die Beste Darstellerin und beim 3. Forum für den Arabischen Film in Dhofar im Oman den Preis für den besten Kurzfilm.
Der Film ist diesen Monat beim Internationalen Film Festival in Hamburg zu sehen, bei Films du Sud in Brüssel und auf den arabischen Film Festivals in Buenos Aires und Malmö.

Inhalt
Zwei einsame Menschen in gegensätzlichen Lebensabschnitten treffen sich an einem geschäftigen Sommertag zufällig in einem Taxi n Kairo. Der gebrechliche alte Shawky und die temperamentvolle junge Doaa sind beide von ihrer Routine vereinnahmt, als sich ihre Fahrt durch die Stadt zu einer Reise der Selbstentdeckung entwickelt, durch die sie sich wieder mit dem Leben verbinden.
Ägypten/Deutschland 2015, 30 min, Farbe, digital, Arabisch mEU
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3. Sci-Fi Trilogie von Larissa Sansour

Die Sci-fi Kurzfilmtrilogy von Larissa Sansour ist im September beim Toronto Palestine Film Festival zu sehen.

Larissa Sansour – Sci-fi Trilogie
In the Future They Ate from the Finest Porcelain (2016) ist der letzte Teil von Larissa Sansours Science Fiction Trilogie, zu der auch A Space Exodus (2009) und Nation Estate (2012) gehören. Unter dem Oberthema Verlust, Zugehörigkeit, Erbe und nationale Identität untersuchen die drei Filme jeweils unterschiedliche Aspekte des politischen Aufruhrs im Nahen Osten. Während A Space Exodus die endgültige palästinensische Entwurzelung ausmalt und die derzeitige politische Lage in ihr außerirdisches Extrem führt, indem der erste palästinensische Mensch auf dem Mond landet, zeigt Nation Estate einen düsteren Bericht über eine Bevölkerung, deren Bewegungsfreiheit sich auf einen einzigen Wolkenkratzer beschränkt, in dem jeder palästinensischen Stadt eine Etage zugestanden wird. In der letzten Folge der Trilogie, In the Future They Ate from the Finest Porcelain, versucht die Anführerin einer Narrativ-Widerstandsgruppe verzweifelt, die Zukunft ihres Volkes zu sichern und begibt sich hierfür in die archäologische Kriegsführung.
Mit der Sprache des Science Fiction und Hochglanzproduktion präsentiert Sansours Trilogie eine dystopische Sicht auf den Nahen Osten an Rande der Apokalypse.
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4. HAUNTED in Toronto und demnächst mit deutschen UT

Liwaa Yazji’s Film über das Verhältnis von Syrerinnen und Syrern zum Zuhause in Kontext des aktuellen Bürgerkrieges läuft heute Abend im Programm „Syria Self-Portraits: Chronicles of Tyranny, Chronicles of War“ in Toronto, Kanada.
Vorankündigung: Ab Ende September steht der Film in der voller Länge (112 min) und in kurzer Fassung (63 min) für Kinos und Initiativen mit deutschen Untertiteln zur Verfügung.

Haunted ist eine unmittelbare Zustandsbeschreibung einer alptraumhaften Situation: Mit zunehmender Laufzeit des Films entsteht aus verwackelten, bruchstückhaften  Einblicken in (noch) bewohnte Häuser und Ruinen, aus vom Bildschirm abgefilmten Skype-Telefonaten und Ausschnitten von Handy-Videos, aus ergreifenden Gesprächen und beobachtenden Szenen eine filmisch dicht gewebte, zutiefst erschütternde Reflexion darüber, wie sehr der Verlust seines Zuhauses einen Menschen umhertreibt – metaphorisch und ganz konkret. (kino-zeit.de)

Inhalt
Als die Bomben kamen, war das erste was wir taten, wegzulaufen. Später erinnerten wir uns daran, nicht zurück geschaut zu haben. Wir haben uns nicht verabschieden können, von unserem Heim, unseren Erinnerungen, unseren Fotos und dem Leben, das in ihnen wohnte. Unbehaust wie diese Räume sind wir geworden, mit unseren hastig gepackten Sachen, und den vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen… Der Flucht und Vertreibung aus Syrien folgt das ungewisse Dasein in einem physischen und mentalen Nirgendwo, einem Nicht-Raum zwischen gestern und morgen. „Haunted“ erzählt vom Verlust von Heimat und Sicherheit, von der realen und metaphorischen Bedeutung, die ein Haus, ein Heim im Leben eines Menschen hat.
Liwaa Yazji, Syrien 2014, 112 min, OmEU
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5. AND ON A DIFFERENT NOTE in Minneapolis-Saint Paul

Mohammad Shawky Hassan’s AND ON A DIFFERENT NOTE läuft Ende des Monats auf dem Mizna Twin City Arab Film Festival in  Minneapolis-Saint Paul in den USA.

Inhalt
Die Banalität des Alltags in New York gegenüber des Chaos’ der ägyptischen Medien. In dieser mehrschichtigen Meditation über seine ambivalente Beziehung zu den politischen Turbulenzen in Ägypten, lädt Mohammad Shawky Hassan zu einer verblüffenden sinnlichen Erfahrung von Verfremdung, Abwesenheit und Sehnsucht ein.
Ägypten 2015, 24 min, Farbe, digital, Arabisch mEU
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6. NATION ESTATE in Beirut

Larissa Sansour’s kurzer Sci-Fi NATION ESTATE aus dem Jahr 2012 läuft im September auf dem Maskoon Sci-fi Festivals in Beirut.
 
Inhalt
Nation Estate ist ein Sci-Fi Kurzfilm, der sich auf klinische dystopische und gleichzeitig humorvolle Weise dem Stillstand im Nahen Osten widmet.
Der Film untersucht eine vertikale Lösung für die palästinensische Staatenbildung: Ein kolossaler Wolkenkratzer, der die gesamte palästinensische Bevölkerung behaust – die jetzt endlich high life lebt.
Larissa Sansour, Palästina/Dänemark 2012, 9 min, digital, ohne Dialoge
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7. SOLOMON’S STONE in Buenos Aires und London

Ramzi Maqdisi‘s Literaturadaption SOLOMON’S STONE ist diesen Monat beim Arabischen Film Festival in Buenos Aires zu sehen sowie in der P21 Gallery in London.
 
Inhalt
Hussein, ein junger Palästinenser, bekommt eine Paketbenachrichtigung von der israelischen Post. 20.000$ muss er für die Herausgabe der Sendung zahlen. Getrieben von der Neugier nach dem Inhalt des Pakets verkauft Hussein gegen den Widerstand seiner Mutter sein gesamtes Hab und Gut. Nach der Erzählung Das Blaue Licht von Hussein Barghouti.
Palästina/Spanien 2015, 25 min, Arabisch mit engl. UT
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8. Veranstaltungen und Veröffentlichungen

Mit dem Vortrag „Das Bild der arabischen Welt im deutschen Kino“ ist Irit Neidhardt von mec film auf der Tagung „Film, Flucht und Interkultur“, die Rahmen des 39. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans stattfindet vertreten. Unter dem Titel "Krieg und Medien: Syrienbilder" führt sie beim Filmhaus Nürnberg Ende September eine eintägige LeherInnenfortbildung durch.
Veröffentlichungen: "Das Leben in die eigene Hand nehmen" zu Hadja Lahbib's Geduld, Geduld - Du kommst ins Paradies! und "Der Jihad ist kein schlechter Film" zu „Von 9/11 zum Kalifat. Die geheime Geschichte des IS“ sowie „Bagdad – Geteilte Stadt“.

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