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Oktober 2015

1. A WORLD NOT OURS in Mainz
2. FIDAI in Berlin und Ramallah
3. HAUNTED in Duisburg, Oberhausen San Francisco, Marseille, Lissabon und Ramallah
4. NATION ESTATE in Dortmund, Rouen und Sharjah
5. DARIES OF A FLYING DOG in San Francisco und Malmö
6. BIRDS OF SEPTEMBER in Cerbère/Portbou
7. FREE RANGE in Malmö und Helsinki
8. SOLOMON’S STONE in Boston und Buenos Aires
9. Veranstaltungen
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1. A WORLD NOT OURS in Mainz

Mahdi Fleifel’s vielfach preisgekrönter Film A WORLD NOT OURS über das palästinensische Flüchtlingslager Ain El Helwe im Libanon läuft am 5.10. in AlleWelt-Kino im Palatin in Mainz.
Der Film steht für Institutionen als DVD oder Blu-ray zur Verfügung.

subjektiv und distanziert, ironisch und melancholisch, drastisch und enthüllend (programmkino.de)

Ein starker, ungewohnt offener Versuch, ein kollektives Gedächtnis zu schaffen. (Der Tagesspiegel)

Fleifels offenbarender Film schafft es entgegen allen Erwartungen alltäglichen Humor aus der Flüchtlingserfahrung zu erlangen. (The Guardian)

Inhalt
Seine Sommerferien verbringt Mahdi Fleifel jedes Jahr in Ain El-Helwe, dem palästinensischen Flüchtlingslager, in dem seine Familie seit über 60 Jahren im Libanon lebt. Ein riesiger Abendteuerspielplatz und jede Fußballweltmeisterschaft ein rauschendes Fest.
Anhand von Home-Videos, die die Männer der Familie Fleifel seit Dekaden passioniert drehen, gibt der Film einen tiefen Einblick in das Leben im Exil. Die aktuellen Aufnahmen, die Treffen mit resignierten Jugendfreunden und dem starrköpfigen Großvater machen Fleifel und dem Publikum schmerzhaft klar, dass das Lager nur für diejenigen ein Sehnsuchtort sein kann, die es jederzeit verlassen dürfen.
Mahdi Fleifel, GB/LB/UAE 2012, 93 min, DCP, Arabisch/Englisch mit dt UT
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2. FIDAI in Berlin und Ramallah

Die mec film Koproduktion FDAI von Damien Ounouri ist am 29.10. in der Reihe Beyond Spring in der Werkstatt der Kulturen in Berlin zu sehen und wird Mitte Oktober vom Goethe Institut und dem World Cinema Fund bei den Cinema Days in Ramallah präsentiert.

Ein echtes Doku-Highlight im bisherigen Kinojahr 2013. (programmkino.de)

Damien Onouri macht mit seinem sensiblen, persönlichen Zeitzeugenfilm ein neues Kapitel der Diskussion revolutionärer Gewalt auf, jenseits von Viktimisierung und Heroisierung. (Der Standard)

"Fidai“ ist eine gelungene Gratwanderung zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Der Film lebt insbesondere von der sympathischen, stillen, mitunter fast gebrochenen Hauptfigur, dem bescheidenen, warmherzigen alten Herren, der erst gar nicht an die heroischen Ikonen des bewaffneten Kampfes der 1960er-Jahre denken lässt, aber ebenso wenig an die Dimension der persönlichen Schuld durch Mord und Verrat. (Filmdienst)

Inhalt
El Hadi führt ein einfaches Leben in der algerischen Provinz. Er ist ein Familienmensch und einer von unzähligen anonymen Veteranen des algerischen Unabhängigkeitskriegs. Als 1954 der Krieg begann, war El Hadi 14 Jahre alt. Mit 20 meldete er sich freiwillig als Fidai, als Stadtguerillero der algerischen Befreiungsfront FLN in Frankreich. In Paris führte er zwei Attentate durch.
50 Jahre später begibt sich Regisseur Damien Ounouri zusammen mit seinem Onkel El Hadi auf eine Zeitreise. Schicht für Schicht trägt er El Hadis Schweigen ab und eine immer größere Gruppe beginnt zu sprechen.
Damien Ounouri, Algerien/Frankreich/China/Katar/Kuwait/Deutschland 2012, 83 min, Arab/Franz. mit dt UT
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3. HAUNTED in Duisburg, Oberhausen San Francisco, Marseille, Lissabon und Ramallah

Liwaa Yazji’s Film über das Verhältnis von Syrerinnen und Syrern zum Zuhause in Kontext des aktuellen Bürgerkrieges ist am 21. Oktober im filmforum in Duisburg und 28. Oktober im Kino im Walzenlager in Oberhausen zu sehen.
Ansonsten läuft der Film diesen Monat beim Festival Film Femmes Mediterranées in Marseille, im DocAlliance Programm von DocLisboa, bei den Cinema Days in Ramallah sowie in Anwesenheit der Regisseurin beim Arabischen Film Festival in San Francisco.

Inhalt
Als die Bomben kamen, war das erste was wir taten, wegzulaufen. Später erinnerten wir uns daran, nicht zurück geschaut zu haben. Wir haben uns nicht verabschieden können, von unserem Heim, unseren Erinnerungen, unseren Fotos und dem Leben, das in ihnen wohnte. Unbehaust wie diese Räume sind wir geworden, mit unseren hastig gepackten Sachen, und den vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen… Der Flucht und Vertreibung aus Syrien folgt das ungewisse Dasein in einem physischen und mentalen Nirgendwo, einem Nicht-Raum zwischen gestern und morgen. „Haunted“ erzählt vom Verlust von Heimat und Sicherheit, von der realen und metaphorischen Bedeutung, die ein Haus, ein Heim im Leben eines Menschen hat.
Liwaa Yazji, Syrien 2014, 112 min, OmEU
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4. NATION ESTATE in Dortmund, Rouen und Sharjah

Larissa Sansour’s kurzer Sci-fi NATION ESTATE reist im 4. Jahr um die Welt. In diesem Monat mit Stationen beim Huna/k Programm in Dortmund, beim Palästina Solidaritäts-Komitee in Rouen sowie beim Sharjah Art Foundation Sci-fi Programm in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Inhalt
Nation Estate ist ein Sci-Fi Kurzfilm, der sich auf klinische dystopische und gleichzeitig humorvolle Weise dem Stillstand im Nahen Osten widmet.
Der Film untersucht eine vertikale Lösung für die palästinensische Staatenbildung: Ein kolossaler Wolkenkratzer, der die gesamte palästinensische Bevölkerung behaust – die jetzt endlich high life lebt.
Larissa Sansour, Palästina/Dänemark 2012, 9 min, digital, ohne Dialog
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5. DARIES OF A FLYING DOG in San Francisco und Malmö

Bassem Fayad’s abendfüllender Dokumentarfilm über seinen Hund, sich und das Leben im Libanon ist im Oktober in zwei Festival-Wettbewerbe eingeladen: zu den arabischen Film Festivals in San Francisco und in Malmö.

Inhalt
Zeit hat weder Anfang noch Ende, wenn sie sich im Kreis dreht. Jede Stelle kann Start- oder Endpunkt sein oder einfach ein abstrakter Punkt. Wir können wählen zu beginnen oder zu enden, oder wir können entscheiden einfach zu sein.
Eine Familie von vier Generationen in ihrem Haus im Libanongebirge. Ein Hund.
Was bedeutet es, in einem Krieg zu leben, der sein Gesicht ständig ändert und niemals endet? Was bedeute es, in einer solchen Situation für eine Familie zu sorgen? Welche Werte vermittelt man seinen Kindern? Was bedeutet Gesellschaft in einem Bürgerkrieg? Oder Nation? Kann man vor dem Frieden heilen?
Am Beispiel seiner eigenen Biographie – vom Beginn des Bürgerkrieges 1975 bis zu den ersten Wochen des Islamischen Staates im Sommer 2014 – untersucht Bassem Fayad liebevoll und mutig wie das Leben weitergeht, während der Krieg in ihm und um es rotiert.
Bassem Fayad, 75 min, Libanon/UAE, Arabisch mit engl. UT
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6. BIRDS OF SEPTEMBER in Cerbère/Portbou

Sarah Francis außergewöhnliches Stadtportrait der Bevölkerung Beiruts ist diesen Monat zusammen mit der Regisseurin zum Festival nach Cebère/Portbou an die französisch-spanische Grenze eingeladen.

Inhalt
Ein gläserner Lieferwagen kurvt durch die Strassen von Beirut. In ihm eine Kamera, die die Stadt hinter dem Glas erkundet. Unterwegs werden Menschen eingeladen, in diesem fahrenden Beichtstuhl einen persönlichen Moment zu teilen. Jede und jeder erscheinen als Gesicht, als Körper, als Stimme, Attitüde, Emotion, Sichtweise, Erinnerung. Ihre Geständnisse sind echt, direkt und persönlich.
Sarah Francis, Libanon/Katar 2013, 99 min, digital, Arabisch mit engl UT
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7. FREE RANGE in Malmö und Helsinki

Bass Bréches preisgekrönter Kurzfilm FREE RANGE läuft stetig durch die internationalen Film Festivals. Im Oktober ist er Wettbewerbsbeitrag beim Arabischen Film Festival Malmö, außerdem ist er auf dem Middle East Film and Art Festival in Helsinki zu sehen.

Inhalt
Auf tatsächlichen Ereignissen beruhend, erzählt Free Range die Geschichte einer Kuh, die die libanesisch-israelische Grenze überschreitet und die 16Jährige Malakeh und ihre Familie trifft. Ein libanesischer Spaghetti-Western über Grenzen und Machtverhältnisse, Religionen, Kühe sowie UN-Missionen.
Libanon/Deutschland 2014, 16 min, digital, Cinemscope, Arabisch meU
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8. SOLOMON’S STONE in Boston und Buenos Aires

Ramzi Maqdisis bitter komische Literaturadaption SOLOMON’S STONE ist im Oktober beim Boston Palestine Film Festival im Bostoner Museum of Fine Arts zusehen sowie beim Festival de Cine Inusual de Buenos Aires in Argentinien.

Inhalt
Hussein, ein junger Palästinenser, bekommt eine Paketbenachrichtigung von der israelischen Post. 20.000$ muss er für die Herausgabe der Sendung zahlen. Getrieben von der Neugier nach dem Inhalt des Pakets verkauft Hussein gegen den Widerstand seiner Mutter sein gesamtes Hab und Gut. Nach der Erzählung Das Blaue Licht von Hussein Barghouti.
Palästina/Spanien 2015, 25 min, Arabisch mit engl. UT
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9. Veranstaltungen

Am 3. Oktober wird Irit Neidhardt (mec film) beim Huna/k Programm im Schauspielhaus Dortmund einen Vortrag mit anschließender Filmvorführung über deutsch-arabische Kooperation in Film halten.  Am 14. Oktober ist sie Podiumsdiskutantin bei der Veranstaltung ‚re-producer archive‘ bei den Days of Cinema in Ramallah.
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