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November 2013

1. FIDAI in Leipzig und für Institutionen
2. NATION ESTATE und FAMILY ALBUMS eröffnen Shortat in Ramallah, Jerusalem, Jenin und Gaza City
3. THE FACEBOOK OF MY FATHER in Kassel
4. ALI IM PARADIES für Institutionen
5. Veranstaltungen und Publikationen
6. DVD des Monats: LOOKING AWRY
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1. FIDAI IN LEIPZIG UND FÜR INSTITUTIONEN

Damien Ounouris preisgekrönter Dokumentarfilm ist am 28.11.2013 n der naTo in Leipzig zu sehen. Der Film steht als DVD oder Blu-Ray auch für Institutionen zur Verfügung.

Ein lyrisches, informatives und engagiertes Zeugnis über eine der einflussreichsten Revolutionen des 20. Jahrhunderts. (Tambay A. Obenson in Indiwire)

Inhalt
El Hadi führt ein einfaches Leben in der algerischen Provinz. Er ist ein Familienmensch und einer von unzähligen anonymen Veteranen des algerischen Unabhängigkeitskriegs. Als 1954 der Krieg begann, war El Hadi 14 Jahre alt. Mit 20 meldete er sich freiwillig als Fidai, als Stadtguerillero der algerischen Befreiungsfront FLN in Frankreich. In Paris führte er zwei Attentate durch.
50 Jahre später begibt sich Regisseur Damien Ounouri zusammen mit seinem Onkel El Hadi auf eine Zeitreise. Schicht für Schicht trägt er El Hadis Schweigen ab und eine immer größere Gruppe beginnt zu sprechen.

"Der algerische Krieg bleibt eins der brennendsten und am meisten tabuisierten Themen in Frankreich, das noch nach 50 Jahren starke Emotionen hervorruft. Ein großer Teil der französischen Bevölkerung  war in der einen der anderen Weise mit diesem Krieg verbunden: die eine Million Algerierfranzosen, die das Land mit seiner Unabhängigkeit verlassen haben, die französischen Soldaten, die extreme Rechte, die Linken, die Intellektuellen, Künstler und die Humanisten, die sich für die Dekolonisierung eingesetzt haben.
Die 5. Republik wurde während dieses Krieges gegründet. General de Gaulle, die letzte heroische Figur des modernen Frankreich, verantwortete die Hälfte der Operationen dieses großen Krieges Frankreichs, der verloren wurde. Die Niederlage bedeutet ein Trauma, eine Wunde, für manche eine Schande. Die Politik zieht es vor, den Mantel des Schweigens aufrecht zu halten, um den vielfältigen Schmerzen auszuweichen. Das ist natürlich ein Fehler, der Unbehagen im kollektiven französischen Unbewusstsein hinterlässt und wie ein Gift wirkt, in Bezug auf Rassismus, den Blick auf das Arabische sowie das Ungesagte. Es ist daher an uns Künstlerinnen und Künstlern, parallel zu der konsequenten Arbeit der Historikerinnen und Historiker, franko-algerisch oder nicht, die Probleme an die Oberfläche zu holen, ihnen nachzugehen, ihnen ihre Komplexität zu nehmen, um mit unserer Geschichte leben zu können." (Damien Ounouri)
Damien Ounouri, Algerien/Frankreich/China/Katar/Kuwait/Deutschland 2012, 83 min, Arab/Franz. mit dt UT
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2. NATION ESTATE UND FAMILY ALBUMS ERÖFFNEN SHORTAT IN RAMALLAH, JERUSALEM, JENIN UND GAZA CITY

Wir freuen uns sehr, dass gleich fünf kurze Filme aus dem mec film Katalog das internationale Kurzfilmfestival Shortat in Ramallah, Jerusalem, Jenin und Gaza City (14.-21-11.2013) eröffnen.

NATION ESTATE ist ein Sci-Fi Kurzfilm, der sich auf klinische dystopische und gleichzeitig humorvolle Weise dem Stillstand im Nahen Osten widmet.
Der Film untersucht eine vertikale Lösung für die palästinensische Staatenbildung: Ein kolossaler Wolkenkratzer, der die gesamte palästinensische Bevölkerung behaust – die jetzt endlich high life lebt.
Larissa Sansour, Palästina/Dänemark 2012, 9 min, digital, Arabisch mit Englischen UT
mehr www.mecfilm.de/de/content/weltvertrieb/nation_estate/index.html

FAMILY ALBUMS ist eine Kompilation mit vier Kurzfilmen: The Dinner von Mais Darwazeh, En Terrain Connu von Nassim Amaouche, The Facebook of my Father von Erge Sehiri und Handsom Groom von Sameh Zoabi.
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3. THE FACEBOOK OF MY FATHER IN KASSEL

Erige Sehiri’s tunesischer Beitrag zum Omnibus-Film FAMILY ALBUMS wurde zum Dokfest in Kassel eingeladen und für das Werkleitz Stipendium nominiert.

Inhalt
Erige Sehiri lernt ihren Vater neu kennen. Die tunesische Revolution und seine neue Sucht nach Facebook scheinen ihn absorbiert haben. Er hat sogar seine Familie verlassen und ist in sein kleines Dorf in Tunesien zurück gekehrt.
Erige Sehiri, Frankreich, Palästina, Vereinigte Arabische Emirate / 2012 / 21'
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4. ALI IM PARADIES FÜR INSTITUTIONEN

Die nicht-kommerziellen Rechte an Viola Shafiks abendfüllenden Dokumentarfilm ALI IM PARADIES stehen Institutionen ab sofort zur Verfügung.

Diese Fußnote zu Fassbinder's ouevre sollte die vielen Filmkunst-Interssierten neugierig machen, die immer noch von Werk und Leben des Regisseurs fasziniert sind. (Variety)

Inhalt
Für seinen antirassistischen Film ‚Angst essen Seele auf‘ (1973) hat Rainer Werner Fassbinder internationale Anerkennung bekommen. Der Protagonist, ein arabischer Gastarbeiter, wurde von dem Marokkaner El Hedi Ben Salem M’barek Mohammed Mustafa, Fassbinders damaligem Geliebten, gespielt. Während sich der Film selbst mutig mit dem Rassismus der Nachkriegs-BRD auseinandersetzt, scheinen seine Macher/innen dem realen Mann eine gewisse Gleichgültigkeit entgegen zu bringen, sie fantasieren sich ihren eigenen Salem. Anhand von Interviews und Archivbildern legt Viola Shafik in ‘Ali im Paradies’ die Imagination El Hedi Ben Salem durch die Fassbinder-Gruppe frei. Ein Bild, das viele von ihnen bis heute nicht revidiert haben.

Viola Shafik, Ägypten/D 2011, 92 min, deutsch/arabisch/französisch
Untertitel: Englisch
PAL, kein Regionalcode
mehr
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5. PUBLIKATIONEN UND VERANSTALTUNG

Übernahme von Irit Neidhardts Artikel KUNST ALS WAFFE. FREMD- UND SELBTBESTIMMUNG aus der inamo 74 | Sommer 2013 durch den Schattenblick
Bei den meisten Demonstrationen und Protestcamps weltweit werden Plakate, Spruchbänder, Protestlieder, Graffitis und andere Formen der Straßenkunst medienwirksam eingesetzt. So auch in Tunesien, Ägypten und Syrien. Vor dem Eindruck der Diktatur wurde dies in Europa bereits als Kunst betrachtet. Handyfotos, Videomitschnitte von Demonstrationen, von Polizeigewalt und von Sit-ins sowie Berichte im Internet galten als Bürgerjournalismus und Zeichen einer neuen Freiheit. Auch wenn es all dies bereits Jahre zuvor gegeben hat. In ihrem Artikel setzt sich Irit Neidhardt kritisch mit der Beziehung zwischen Kunst und Protest auseinander. Weiter

BESTANDS-AUFNAHMEN über tunesische und ägyptische Dokumentarfilme im Kontext der Erhebungen seit Dezember 2010 auf goethe.de www.goethe.de/ins/eg/kai/kul/mag/kun/fum/dok/de11802354.htm (auch arabische Fassung) und übernommen von qantara.de de.qantara.de/inhalt/revolutionsfilme-in-der-arabischen-welt-bestands-aufnahmen (englische und arabische Übersetzung)

PLO - FILMPROGRAMM IM RAHMEN DER RETROSPEKTIVE STURM! BEIM DOKFEST LEIPZIG
- Am Freitag, den 1.11.2013 um 13:45 im CineStar 5 in Leipzig -
Seit 1973 war die PLO jährlich mit einer Delegation bei der Internationalen Dokumentar- und Kurzfilmwoche. Keine andere Befreiungsbewegung und kein junger Nationalstaat waren so kontinuierlich mit eigenen Produktionen beim Festival vertreten. Leipzig wurde in der Folge ein zentrales Podium für (Kultur)Politik der PLO – Besucherinnen und Besucher des Festivals konnten über die Jahre den Kampf dieses Volkes um seine Anerkennung verfolgen. Zudem lobte die PLO von 1973 bis 1982 einen eigenen Preis beim Festival aus. Irit Neidhardt bereitet eine umfassende Aufarbeitung dieses mittlerweile mythenumrankten Stücks internationalistischer Filmgeschichte vor. In diesem Programm wird sie drei Filme des PLO-Kinos präsentieren und über die Hintergründe des Manifests wie dessen konkrete Folgen sprechen.
- Laysa lahum wujud / They Do Not Exist (PLO 1974; Mustafa Abu Ali)
- Watan al-Aslak al-Shaieka / Das Stacheldrahtland (PLO 1980; Kais al-Zubaidi) - in Anwesenheit des Regisseurs
- Geboren aus dem Tod / Wulidtu min al-mawt (PLO 1981; Monica Maurer) - in Anwesenheit der Regisseurin
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9. DVD des Monats: LOOKING AWRY

Im Auftrag einer US-amerikanischen Organisation soll ein pal?stinensischer Filmemacher eine Dokumentation über Jerusalem als Stadt der Liebe und der Toleranz drehen. Bilder von Soldaten oder Gewalt sind Tabu. Während der Dreharbeiten findet der Ariel Sharons auf dem Tempelberg, dem Haram al-Sharif statt und die zweite Intifada beginnt. Die Dokumentation entpuppt sich als Fiktion...

Sobhi al-Zobaidi, Palästina 2001, Dokudrama, Kurzfilm, 29 min, Arabisch / Englisch
Untertitel: Englisch / Arabisch

Themengebiete
Auftragsproduktion, Religion, Frieden, Konflikt, 2. Intifada, Jerusalem, Filmemachen, Palästina

Festivals (Auswahl)
Internationales Film Festival Göteburg
Mittelmeer Film Festival Montpellier
Internationales Film Festival Calgary
World Wide Video Festival Amsterdam
MedFilm Festival Rom

Homevideo 12,- €
Ö-Rechte 50,- €
V+Ö-Rechte 100,- €
zzgl. Versandkosten
Stream (europaweit): 1,90 € bei unserem Partner realeyz.tv
Institutionen wenden sich bitte an mec film
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